So lernst du, deinen Körper liebevoll anzunehmen

„Wenn ich 5 kg weniger wiege, dann fühle ich mich endlich wohl in meinem Körper.“ 

Wer kennt sie nicht, diese „Wenn …, dann …“ – Gedanken. Stets und ständig sind wir damit beschäftigt unseren Körper in der Zukunft zu antizipieren. Wir malen uns bildlich aus, wie er im Idealfall auszusehen hat, welche Klamotten wir uns endlich kaufen würden und wie es sich wohl anfühlen muss, den perfekten Körper zu haben. Doch was, wenn du gar nicht abnehmen musst, um dich so richtig wohlzufühlen? 

Ich habe im Zuge meiner Essstörungen etliche Kilos auf und wieder abgenommen. Mal war ich im Untergewicht, mal im Übergewicht und zwischen den Extremen lagen mehr als 20 kg Unterschied. Doch so stark die Schwankungen auch waren: Zufrieden war ich nie. 

Wohlfühlen beginnt im Kopf

Ich kann absolut nachvollziehen, dass du glaubst, dein Wohlgefühl hängt tatsächlich von der Zahl auf der Waage ab. Immerhin lebte ich selbst jahrelang in diesem Glauben. Doch die lange Phase meiner Essstörung hat mir auch gezeigt, dass Wohlfühlen absolut nichts damit zu tun hat, welche Kleidergröße dir passt oder welche Körpermaße du hast. Das einzige was zählt, ist deine innere Haltung. Und die kannst du trainieren. 

5 Tipps, die dir dabei helfen, deinen Körper liebevoll anzunehmen: 

1. Schau dir in die Augen Baby! 

Hand aufs Herz: Worauf ist dein Blick als allererstes gerichtet, wenn du in den Spiegel blickst? Ich wage zu behaupten, dass die meisten Menschen, die mit ihrem Körperbild hadern, stets darauf fokussiert sind ihre vermeintlichen Schwachstellen ins Visier zu nehmen. So wandert der Blick gerne zunächst auf die dicken Oberschenkel, die Wölbung am Bauch oder auch die trockene unreine Haut im Gesicht. Kein Wunder, dass du dich binnen Sekunden unwohl fühlst, immerhin legst du es regelrecht darauf an, unangenehme Gefühle zu triggern.

Tipp: Schau beim nächsten Mal zunächst in deine Augen, bevor du deine Blicke weiter wandern lässt. Sei im Anschluss bemüht die Stellen deines Körpers zu betrachten, die du schön findest. So kannst du verhindern, dass jeder Gang vor den Spiegel unmittelbar zur negativen Erfahrung wird. Und du wirst sehen: Deine vermeintlichen Schwachstellen werden so ebenfalls in einem ganz anderen Licht erscheinen.

2. Wohlfühlkleidung statt Kartoffelsack

Hast du die Angewohnheit, deinen Körper in over-sized Übergangskleidung zu hüllen, nach dem Motto: „Erst, wenn ich abgenommen habe, dann gönne ich mir was Schönes.“? Damit soll nun Schluss sein, denn deine Kleidung trägt maßgeblich dazu bei, wie du dich fühlst und welche innere Einstellung du gegenüber deinem eigenen Körper vertrittst.

Tipp: Nimm deinen Kleiderschrank genau unter die Lupe und sortiere alle Kleidungsstücke aus, die den Glaubenssatz „So, wie mein Körper jetzt ist, ist er nicht gut genug.“ repräsentieren. Dazu gehört übrigens auch das Aussortieren aller Klamotten, die du bewusst zu klein gekauft hast. um dich zu motivieren, die unliebsamen Kilos wieder zu verlieren. Begib dich stattdessen auf eine ausgedehnte Shoppingtour und fülle die leeren Regale im Schrank mit Kleidungsstücken, die dich rundum wohl und attraktiv fühlen lassen. 

3. Komm in deinem Körper an, und zwar jeden Tag aufs Neue! 

Sich in seinem Körper wohlzufühlen, ist keine Selbstverständlichkeit. Auch nicht nach Jahren der Selbstfürsorge. Deshalb habe ich mir angewöhnt, meinen Körper jeden Morgen nach dem Aufstehen bewusst mit frischer Luft zu durchatmen und ihn in alle möglichen Richtungen zu bewegen, um auch die kleinste Ecke meines Körpers zu beleben. 

Tipp: Nimm dir direkt nach dem Aufstehen ein paar Augenblicke Zeit, um dich mit deinem Körper zu verbinden. Dehne, strecke, drehe und beuge dich in alle beliebigen Richtungen, um bewusst in deinen Körper anzukommen und dich mit ihm zu verbinden. Eine sanfte Yoga-Morgenpraxis wirkt hierbei Wunder.

4. Alte Trigger adé: Lass bei Frust auf dein Gewicht keine Mahlzeiten ausfallen!

Ein negatives Körperschema wird oft zum Trigger für restriktive Ernährungsweisen. Sobald wir das Gefühl haben, so wie wir sind, nicht gut genug zu sein, fühlen wir uns zu Verhaltensweisen hingezogen, von denen wir uns schnelle Abhilfe versprechen. Diäten, etc. allen voran,  doch der Schein trügt. Lass dich von derartigen Gedanken nicht täuschen, auch wenn dir der Impuls, die nächste Mahlzeit vielleicht ausfallen zu lassen, als logischer Schritt erscheint. 

Tipp: Dreh den Spieß rum und nimm eine bewusste Mahlzeit zu dir, die deinen Körper vollwertig nährt und dir ein wohliges Sättigungsgefühl beschert. Und du wirst sehen, dass eine ausgewogene Mahlzeit ebenfalls dazu beitragen kann, dass du dich wohlfühlst. 

5. Wenn gar nichts mehr geht: Ab unter die Dusche! 

Es gibt sie immer wieder, diese Momente, in denen jeder noch so gute Tipp einfach nicht zu funktionieren scheint. Gerade nach Essanfällen oder auch nach dem Gang auf die Waage kann es gut sein, dass du in einer negativen Wolke aus Selbstzweifeln gefangen bist und dich am liebsten vergraben möchtest. In solchen Momenten hat es mir stets geholfen, den Tag nochmals zu starten, und zwar mit einem Ritual unter der Dusche. 

Tipp: Nimm dir bewusst Zeit, um deinen gesamten Körper abzuduschen. Schließe dabei die Augen und lass das Wasser über den Scheitel deines Kopfes laufen. Nimm wahr, wie dein gesamter Körper gereinigt wird und stelle dir innerlich vor, wie all deine Sorgen und Zweifel mit weggespült werden. Trockne dich anschließend ab und hülle dich in frische Wohlfühlkleidung. Du wirst sehen, was für einen Unterschied das macht. 

Dir fallen noch weitere Tipps ein, die dir dabei geholfen haben, deinen Körper liebevoll anzunehmen? In den Kommentaren findest du Platz dafür, sie mit uns zu teilen. 



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namastefranzi

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