5 Tipps für Hochsensible: Lerne dein Geschenk anzunehmen

Hochsensible haben es nicht leicht: Die Fähigkeit, mehr wahrzunehmen als andere kann nämlich ganz schön anstrengend sein. Obwohl es zunächst spannend klingt, besonders feinfühlig für vieles zu sein, sozusagen zwischen den Zeilen lesen zu können, so verlangt einem diese Eigenschaft einiges ab. Den eigenen Bedürfnissen besonderes Gehör zu schenken, gehört dabei genauso dazu, wie das Grenzen ziehen zwischen sich und anderen.

“Hochsensibilität: Ein Geschenk, das oft viel zu spät angenommen wird.”

Lange Zeit empfand ich mein Schicksal, hochsensibel zu sein, als starke Belastung. Statt die positiven Aspekte dieser Besonderheit zu fokussieren, ging ich voll und ganz in meiner Rolle als Opfer einer großen Ungerechtigkeit auf. Beklagte mich stets und ständig über die Einschränkungen und Nachteile meiner Feinfühligkeit.

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Insgeheim hoffte ich darauf, dass sich mein Problem mit der Zeit von alleine regeln würde. Doch es passierte eher das Gegenteil: Vor allem im Zusammenhang mit meiner Yogapraxis wurde ich nämlich zunehmend feinfühliger.

Mir blieb also nichts anderes übrig, als mich dem Thema nochmals von einer anderen Seite anzunähern. Ich begann nach Lösungen zu suchen, die mir einen entspannten Umgang mit meiner Gabe ermöglichten. Einen Schritt, den ich schon viel früher hätte gehen sollen, denn eines ist mir heute klar:

Hochsensibilität ist das, was du draus machst!

Damit auch du deine Dünnhäutigkeit endlich als Geschenk umarmen kannst, habe ich dir hier meine Lieblingstipps und -tricks zusammengestellt.

5 Tipps für Hochsensible:

1. Akzeptiere deine Andersartigkeit:

Hochsensibilität ist keine Krankheit, klar! Aber sie ist auch nichts, was man einfach so ablegen kann, wenn man möchte. Deshalb wirst du nicht darum herum kommen, dich der Sache anzunehmen.

Begib dich auf die Suche nach Büchern oder durchstöber das Internet nach hilfreichen Informationen. Mach dich schlau und finde heraus, was es wirklich bedeutet hochsensibel zu sein. Mit seinen guten sowie weniger guten Seiten. Welche neuen Möglichkeiten tun sich dadurch auf? Denk positiv. 

>> Buchtipp: Meine Hochsensibilität positiv gelebt

>> Blogtipp: „Proud to be Sensibelchen“ auf www.mariaannaschwarzberg.de

Und ganz wichtig: Such den Austausch mit Gleichgesinnten! Vor allem in der Yoga-Community sind mir immer wieder Menschen begegnet, denen es ähnlich geht. Gespräche über genau dieses Thema haben mir oft gezeigt, dass ich doch normaler bin, als ich oft dachte. Und ich bin mir sicher, dass es dir da ähnlich gehen wird.

2. Grenzen ziehen für Hochsensible: Lerne Nein zu sagen

Noch vor einigen Jahren war ich der festen Überzeugung, „Nein-Sagen“ sei unhöflich. Stattdessen versuchte ich es allen recht zu machen, zog keine Grenzen und kommunizierte nur selten, was ich tatsächlich wollte. Bis ich über folgendes Zitat stolperte: 

„Ein Ja zu anderen, sollte niemals ein Nein zu dir selbst sein.“ 

Vor allem Hochsensible tendieren dazu, die eigenen Bedürfnisse gerne denen der anderen unterzuordnen. Doch hast du dir schon mal darüber Gedanken gemacht, dass ein Ja zu einer Sache, die du eigentlich nicht wirklich möchtest, genaugenommen ein Nein gegenüber dir selbst ist?

Als mir diese Tatsache klar wurde, fing ich an, mein Ja nur noch nach folgender Faustregel auszusprechen: Sag Ja zu anderen, wenn dies gleichzeitig ein Ja zu dir selbst bedeutet.

Beispiel: 

>> Du bist müde und möchtest nicht weggehen. Deinen Freunden sagst du jedoch: Ja, ich komme mit auf die Party. (= Dein Ja ist ein Nein zu deinem Bedürfnis, dich auszuruhen.)

>> Du bist energiegeladen und möchtest ausgehen. Deine Freunde teilst du mit, dass du mit ihnen feiern gehen möchtest. (= Dein Ja ist ein Ja im Einklang mit deinem Bedürfnis, wegzugehen.)

3. Batterie – Check:

Dein Körper ist wie eine Batterie, die sich im Laufe des Tages immer wieder auf- und entlädt. Dabei gibt es eine Reihe von Aktivitäten, die dich mal mehr mal weniger Energie kosten. Andere Tätigkeiten wiederum geben dir Kraft.

Identifizier Energieräuber und Energielieferanten in deinem Alltag

Nimm dir einen Stift und Zettel und fülle folgende Tabelle mit 3 Spalten aus:

>> Aktivitäten die mich 1. viel Energie / 2. mittlere Energie / 3. wenig bzw. gar keine Energie kosten

Speicher deine Tabelle gedanklich ab und frag dich nachfolgend im Laufe eines Tages immer wieder, wie voll deine Batterie gerade ist. Hast du tatsächlich noch genügend Reserven, um deine geplanten Vorhaben aus 1) oder 2) auszuüben? Sollte dies nicht der Fall sein, dann greif auf einen Energielieferanten aus 3) zurück, um deine Batterie kurzfristig wieder aufzuladen.

Tolle Ideen hierfür sind beispielsweise Tee trinken, ein kurzer Spaziergang, ein Telefonat mit Freunden, ein kurzer Mittagsschlaf (Und Ja: Es ist in Ordnung sich tagsüber auszuruhen, wenn dir danach ist !!!), etc.

Pass deinen Alltag an dein Energielevel an, um optimal zu haushalten

Du wirst sehen: Der regelmäßige Blick auf deinen Ladestand, wird dir dabei helfen, Entscheidungen im Einklang mit deinen Bedürfnissen zu treffen. Denn eines solltest du dir immer vor Augen halten: Ein Auto, dessen Tank komplett leer ist, wird dich keinen Meter weiter transportieren. Also verlang von deinem Körper nicht, dass er auf Hochtouren funktionieren soll, wenn er dir signalisiert, dass der Sprit gerade ausgegangen ist. 

4. Schaff dir Freiräume:

Du sehnst dich oft nach Rückzug an einen stillen Ort? Super, dein Körper versucht dir zu signalisieren, dass es an der Zeit ist, eine Ruhephase einzulegen.

Hochsensible brauchen viel Platz und Ruhe, um sich zu regenerieren. Dein Bedürfnis, allein zu sein hat nichts damit zu tun, dass du komisch bist. Es ist vielmehr eine logische Konsequenz der Reizüberflutung, der du jeden Tag ausgesetzt bist. Wenn es wieder soweit ist und deine innere Stimme dir kommuniziert, dass du eine Pause brauchst, dann teile dein Bedürfnis mit statt es zu ignorieren.

Lass dein Umfeld wissen, dass du dich nach einer Auszeit sehnst, statt deine Kapazitäten überzustrapazieren. Am besten planst du solche Tage, idealerweise einen Ort, der dich nur wenig überreizt (Tipp: Allein zu Hause;  Handy + Laptop aus), fest in deinen Terminkalender ein. Somit kannst du bereits im Vorfeld verhindern, dass du das Fass zum Überlaufen bringst.

5. Yin Yoga:

Yin Yoga: ein ruhiger Stil, der ohne viel Bewegung auskommt. Hauptfokus dieser entspannenden Praxis, die hauptsächlich im Sitzen oder Liegen ausgeführt wird, ist es nämlich zur Ruhe zu kommen und den Körper durch das sanfte Halten verschiedener Stellungen, zu öffnen. Vor allem für Hochsensible, die besonders stressempfindlich und sensibel auf äußere Reize reagieren, kann Yin Yoga eine ideale Ergänzung zu einem hektischen Alltag sein. Dadurch, dass diese sanfte Praxis meist ohne viele Worte auskommt, ermöglicht sie viel Raum und Platz, um den Fokus vollkommen nach innen zu richten.

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Dir fallen noch weitere Möglichkeit im Umgang mit der eigenen Dünnhäutigkeit ein? Teile sie mit uns in den Kommentaren.



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namastefranzi

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