Bye Bye Winterblues: Wie du energiegeladen durch die kalte Jahreszeit kommst
Der Winter hält bereits eine ganze Weile an und obwohl die Tage wieder länger werden, schlägt mir die kalte Jahreszeit zunehmend aufs Gemüt: Ich snooze ewig lang in den Morgen hinein, fühle mich oft gegen 16 Uhr schon wieder bettreif und meine Laune lässt zuweilen auch zu wünschen übrig. Kein Zustand, wie ich finde! Also habe ich mich der Sache angenommen und mit Erstaunen festgestellt, dass sich der Winterblues wunderbar vertreiben lässt. Man muss nur wissen wie!
Alle Jahre wieder kommt das Christkind und spätestens mit dem Ausklingen der Weihnachtszeit auch der sogenannte Winterblues. Wir fühlen uns antriebslos, zeigen weniger Interesse und düstere Gedanken überschatten die ohnehin grauen Tage. Die Ursachen dafür sind längst bekannt: Ausgelöst durch den Lichtmangel im Winter produziert unser Körper weniger Serotonin (Glückshormon). Gleichzeitig steigt die Produktion des Schlafhormons Melatonin, was dazu führt, dass wir uns in den kalten Monaten zusätzlich schlapp und müde fühlen.
Dabei sind wir diesem Zustand keineswegs hilflos ausgeliefert. Welche zusätzlichen Maßnahmen ich ergreife, wenn die empfohlenen 8 Stunden Schlaf nicht mehr ausreichen, kannst du hier nachlesen.
7 Tipps & Tricks für mehr Energie im Winter:
1) Etabliere simple Routinen
Ich liebe es, meinen Tagesablauf an den Auf- bzw. Untergang der Sonne anzupassen. In den warmen Monaten ergibt sich dadurch ein gutes Verhältnis zwischen den aktiven und den passiven Phasen des Tages. Im Winter hingegen sorgt diese Strategie eher für Verwirrung, denn der Biorhythmus gerät dank der kurzen Tage somit aus den Fugen. Und genau aus diesem Grund habe ich angefangen nach Lösungen zu suchen, die mir das Aufstehen bzw. zu Bett gehen bei voller Dunkelheit erleichtern.
Stichwort: Morgen- und Abendroutine
Bestimme intuitiv einen routinierten Ablauf, der dich langsam in den Tag starten lässt und dir Abends einen sanften Ausklang bereitet. Es geht hierbei gar nicht mal darum, zwangsläufig eine spirituelle Praxis zu integrieren, sondern vielmehr darum, angenehme Rahmenbedingungen für deinen Alltag zu schaffen. Ich zünde zum Beispiel direkt nach dem Aufstehen eine Kerze an, koche mir einen Tee und räume meine Wohnung auf. Für mich ist dieser sanfte Übergang ideal um voll in meine Kraft zu kommen. Meine Yogapraxis folgt dann meist erst im weiteren Verlauf des Tages. Abends sitze ich oft an meinem Lieblingsplatz vor dem Fenster und beobachte das Geschehen auf der Straße. Ebenfalls im Kerzenschein und mit einer Tasse Tee ausgestattet lasse ich so meinen Tag Revue passieren. Eine Wohltat sag ich dir!
2) Saunabaden: Maximal schweißtreibend bei minimalen Aufwand
Wenn du den Gang in die Sauna bereits zu deiner Winterroutine zählst, dann kannst du diesen Punkt getrost überspringen. Andernfalls lass dir gesagt sein, wie wohltuend es sein kann, den eigenen Körper ganz bewusst einem Wechselbad der Temperaturen auszusetzen. Ernsthaft! Ich wollte es auch lange Zeit nicht glauben, doch das extreme Schwitzen, gefolgt von kalten Duschen oder gar Erholungsphasen im Freien ist unglaublich entspannend.
Mein Tipp: Erkundige dich im Vorfeld, ob es eine Auswahl an unterschiedlich geheizten Räumen oder gar Dampfbäder mit Aromazusätzen gibt (oft fangen diese nämlich schon bei 40 C an), denn nicht jeder sitzt gerne bei 80 C+ vor dem Saunaofen. Übrigens ist die Kombination aus Schwimmen gehen & im Anschluss in der Sauna entspannen unschlagbar. Und sollte dir der nackte Gang in die Schwitzstube zu intim sein, dann schau dich nach einer Textilsauna um!
3) Schnupper-Meditation am offenen Fenster:
Wie Eckhart Tolle so schön sagte:
One conscious breath is a mini-meditation.
Wenn ich das Gefühl habe, dass mein Energielevel in den Keller sackt und ich dringend eine Pause benötige, dann leg ich eine kurze Schnupper-Meditation ein. Ich öffne das Fenster, halte meinen Kopf in die kalte Luft und nehme mindestens einen tiefen Atemzug. Das Tolle an der kalten Winterluft ist, dass du sie in deinem Körper gut spüren kannst. Das hilft ungemein dabei, im Rahmen einer Mini-Meditation präsent zu sein.
4) Intuitive Bewegung an der frischen Luft
Die Überwindung, Sport zu treiben, steigt mit zunehmenden Minusgraden – davon bin ich überzeugt! Umso wichtiger ist es, gerade in der kalten Jahreszeit flexibel zu bleiben und sich intuitiv zu bewegen. Während ich im Sommer gut und gerne mal eine Stunde laufen gehe, sind es im Winter eher kurze Sprints oder langsame Spaziergänge an der frischen Luft, die mein Fitness-Programm ergänzen.
Wenn du regelmäßig damit haderst, dich in die Kälte zu begeben, dann könnte es daran liegen, dass du dein Zeitintervall zu hoch ansetzt. Schraub dein Pensum runter und fang klein an, denn 5 Minuten Bewegung sind dank der frischen Luft bereits ausreichend, um Körper & Geist zu aktivieren. Zudem kannst du ja indoors weitermachen, wenn du möchtest.
5) Socializing: Sei besonders jetzt aktiv!
Der Winter lädt regelrecht dazu ein, sich im eigenen Schneckenhaus zu verkriechen. Zeitweise kann es da drinnen mit einer Tasse Tee und tollen Serien ja auch ganz gemütlich sein, doch zu einsam sollte es nicht werden. Sei deshalb gerade im Winter bemüht, deine sozialen Kontakte zu pflegen und such gemeinsame Aktivitäten auf. Ich lege großen Wert darauf, mich mindestens einmal pro Woche mit Freunden zu treffen, denn was gibt es besseres, als in guter Gesellschaft zu sein, wenn es draußen stürmt und schneit?
6) Die perfekte Mischung aus Flexibilität & Struktur & Power-Napping
Wie so vieles im Leben ist auch der Umgang mit der kalten Jahreszeit schlichtweg ein Balanceakt: Und dazu gehört, zu akzeptieren, dass der Winter eine Jahreszeit ist, die der Entschleunigung dient, d.h. wenn mein Körper mir ganz klar signalisiert, dass er Kraft tanken möchte, dann greif ich auch mal zu Power-Naps, um meine Batterien wieder aufzuladen.
Neben der Flexibilität und den Mini-Schlafeinheiten ist es aber vor allem auch eine gewisse Struktur, die mir im Winter Halt gibt: Ich schreibe mir beispielsweise sonntags auf, was ich in der kommenden Woche erreichen möchte. Gleichzeitig bleibe ich realistisch, was meine Kraft und Energie anbelangt. Ich lege einzelne Ziele nicht starr auf bestimmte Tage fest, sondern erlaube mir flexibel zu sein und von Tag zu Tag zu entscheiden, was ich umsetzen kann und was vielleicht auch nicht. Dabei wahre ich meinen Fokus, ohne zu streng mit mir zu sein. Und das klappt bisher erstaunlich gut.
7) Und wenn alle Stricke reißen: Ab in die Sonne!
Natürlich gibt es aber auch jene Phasen, in denen sich alle gut gemeinten Ratschläge scheinbar nicht umsetzen lassen. Mein Tipp: Wenn die Sonne nicht zu dir kommt, dann komm du eben zu ihr. Viele Menschen entscheiden sich bewusst dafür, einen Teil der Wintermonate im Ausland zu verbringen bzw. ihren Urlaub in genau diese Zeit des Jahres zu legen. Warum eigentlich auch nicht? Lass dir den Gedanken vielleicht mal durch den Kopf gehen, wenn du nach wie vor wirklich unter der grauen Jahreszeit leidest.
Ich weiß, ich weiß: Bahnbrechende Erkenntnisse stecken in dieser Liste nicht drin. Mir ging es aber eher darum mit simplen Kniffen, größtmögliche Veränderungen zu erzielen. Und in meinem Fall hat’s definitiv funktioniert.
Hat dich ebenfalls der Winterblues gepackt? Welche Strategien hast du dir zurechtgelegt, um für mehr Energie im Alltag zu sorgen? Ich bin gespannt auf deine Anregungen in den Kommentaren. Vor allem würde mich auch interessieren, ob du mit Vitamin D Präparaten, Tageslichtlampen, o.ä. Erfahrungen gemacht hast?
Was dich auch noch interessieren könnte:
- Eckhart Tolle: The Meditation Realization (auf Englisch)
- Keine Muse bei Wind und Wetter ins Yogastudio zu fahren? Dann schau dir doch mal diese Online-Studios an, die in meinen Augen wirklich eine tolle Alternative sind, um in den eigenen vier Wänden voll und ganz auf seine Kosten zu kommen.
- Workshop-Tipp Yoga & Emotionaler Hunger 2020/21, aktuelle Termine: Köln 5./6.9.20; Berlin 26./27.9.20; München 10./11.10.20; Wien 7./8.11.20; Stuttgart 14./15.11.20; Zürich 21./22.11.20; Frankfurt 30./31.1.21; Hamburg 6./7.2.21; Düsseldorf 27./28.2.21; Nürnberg 6./7.3.21; Mannheim 13./14.3.21; Basel 20.03/21.03.21