Selbstliebe: Was es wirklich heißt, sich selbst zu lieben

Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht damit beschäftigt bin, noch mehr Selbstliebe in meinen Alltag zu integrieren. Ich bin mittlerweile nahezu davon besessen, mich im liebevollen Umgang mit mir selbst zu üben. Dabei achte ich auf meine wahren Bedürfnisse, kommuniziere meine Gefühle ebenso wie meine Gedanken und lebe im Einklang mit meiner Intuition. Doch das war nicht immer so: Selbstliebe gehörte für mich nämlich jahrelang zu den Dingen, mit denen ich einfach nichts anfangen konnte. 

Selbstliebe, auch Eigenliebe, bezeichnet die allumfassende Annahme seiner selbst in Form einer uneingeschränkten Liebe zu sich selbst.” (Wikipedia)

In meinen Coaching-Sessions ist Selbstliebe stets ein zentrales Thema, denn ein Mangel trägt maßgeblich zur Aufrechterhaltung von Essstörungen bei. Ich weiß wovon ich spreche, denn ich habe es selbst erlebt: Früher begegnete ich mir selbst mit unglaublich viel Negativität, was sich wiederum auf meine Probleme mit dem Essen auswirkte. Desto abwertender ich mich selbst behandelte, desto ungesünder wurde mein Essverhalten.

Selbsthass diktierte mein Leben und das, obwohl ich eigentlich wusste, dass Selbstliebe die Voraussetzung eines erfüllten und glücklichen Lebens ist. Zudem gilt sie als Basis zwischenmenschlicher Beziehungen jeglicher Art, denn eines ist klar: 

Egal ob Partnerschaft oder Freundschaft, nur wer sich selbst liebt, kann auch andere Menschen aufrichtig lieben

Theoretisch leuchtete mir das Konzept der Selbstliebe ein, doch ich scheiterte an der Umsetzung. Mir fehlte schlichtweg das notwendige Know-how. 

Durchstöbert man das Internet, stößt man oftmals auf Tipps wie: „Sei gut zu dir!“ oder „Begegne dir mit mehr Akzeptanz.“ Allesamt gut gemeinte Ratschläge, die für mich jedoch selten zielführend waren, denn sie waren mir einfach zu abstrakt.

Ich gehöre zu den Menschen, die schwer greifbare Konzepte wie das der Selbstliebe am liebsten in leicht verdaulichen Schritten erklärt bekommen. Also bohrte ich bei denjenigen nach, die den Bogen mit der Selbstliebe bereits raus haben. Auf meine Frage hin, wie das denn nun geht mit der Akzeptanz und dem positiven Umgang mit sich selbst, bekam ich zu meinem Erstaunen Antworten, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. 

Denn: Selbstliebe ist genauso individuell, wie wir Menschen auch 

Während die einen regelmäßige Massagen als höchste Form der Selbstfürsorge nannten, konnten sich andere wiederum partout nicht vorstellen, sich jede Woche durchkneten zu lassen. Stattdessen zählten sie eine Reihe anderer Dinge auf, wie beispielsweise ein Date mit sich selbst, tägliche Rituale, die sie gut fühlen ließen, etc.

Schnell war mir klar, dass es gar nicht darum geht, was man tut, sondern vielmehr darum, wie einen der eigene Umgang mit sich selbst fühlen lässt: idealerweise nämlich verdammt gut!

Daraufhin fing ich an, mir meine ganz eigene Definition von Selbstliebe zusammenzubasteln. Wie ich dabei vorgegangen bin, kannst du hier nachlesen: 

3 Fragen, die dir dabei helfen werden, deine Definition von Selbstliebe zu finden: 

  • Wie fühlt sich für dich Liebe an?  

Was kommt dir in den Sinn, wenn du das Wort Liebe hörst? Welches Gefühl verbindest du damit? Schließ deine Augen und versetz dich für einen Augenblick voll und ganz in eine Situation, die du mit Liebe verbindest. Spür in deinen Körper hinein und beschreibe deine Empfindungen. Speicher dieses Gefühl bewusst in deinem Gedächtnis ab, damit du schnell darauf zugreifen kannst, wenn es dir abhanden kommt. Überlege dir nun, ob dein alltäglicher Umgang mit dir selbst, dich genauso fühlen lässt? Nein? Was kannst du tun, damit du dich genauso fühlst, wie du es dir gerade vorgestellt hast? 

  • Liebst du bedingungslos?

Wahre Liebe ist bedingungslos, d.h. du liebst, was du liebst, genauso wie es ist. Ohne es verändern zu wollen oder gewisse Erwartungen an dein Objekt der Liebe zu haben. Auf die Selbstliebe bezogen bedeutet dies, dass du dich so liebst, wie du jetzt gerade bist. Ganz egal, wie viel du wiegst, wie du aussiehst oder was du in deinem Leben erreicht hast, etc.

Ist deine Liebe an gewisse Bedingungen gebunden? Kommen in deinen inneren Monologen oftmals Sätze vor, wie:

Ich bin eigentlich ganz hübsch, aber … 

Ich bin erst glücklich, wenn … 

Welche Konditionen knüpfst du an dein wenn und aber? Fallen dir Möglichkeiten ein, sie aus dem Weg zu räumen? 

  • Praktizierst du ganzheitliche Akzeptanz?

Bedingungslos lieben bedeutet nicht zwangsläufig auch, dass wir ausnahmslos alles an uns akzeptieren. Du kannst beispielsweise bedingungslos akzeptieren, dass deine Haare dünn sind und dennoch regelmäßig ausrasten wenn du auf die Waage steigt. Verstehst du, was ich meine?

Deshalb folgende Frage: Liebst du dich ganzheitlich bedingungslos? Sprich: Akzeptierst du dich voll und ganz, so wie du bist oder gibt es Seiten an dir, die du aussparst? 

Der Weg zur Selbstliebe ist eine holprige Angelegenheit, die einem viel Geduld und Durchhaltevermögen abverlangt. Aber was dich am Ende des steinigen Weges erwartet, ist alle Anstrengungen wert. Und falls du doch mal verzweifeln solltest, hier mein absolutes Lieblingsmanifest, das ich mir in solchen Situationen dann zu Gemüte führe. Drucks dir am besten aus und häng es an einem Ort auf, an dem du es immer vor Augen hast: 

Hast du dich schonmal mit dem Thema Selbstliebe auseinandergesetzt? Was ist Selbstliebe für dich und wie praktizierst du sie im Alltag? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar.



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namastefranzi

2 Antworten zu “Selbstliebe: Was es wirklich heißt, sich selbst zu lieben

  • Svenja Topp
    6 Jahrenvon

    Liebe Franzi,
    ähnlich wie du, habe ich zeitweise alles zum Thema Selbstliebe gelesen, oder Gespräche darüber geführt, mit Menschen, die in meinen Augen die Selbstliebe bereits leben.
    Dabei musste ich feststellen, dass Selbstliebe sehr unterschiedlich betrachtet wird.
    Zuerst war ich enttäuscht, weil ich eine Art Eierlegedewollmilchsau erhofft habe. Irgendwann wurde mir aber klar, dass niemand mir Selbstliebe erklären kann, weil sie in MIR ist.
    Ich habe angefangen und in mich hinein gehört. Meine Intuition weist mir den Weg und wenn heute mein Verstand meint lauter zu sein, als meine Intuition, dann meditiere ich. Manchmal dauert es eine Weile, aber ich kann inzwischen zu großen Teilen gut für mich Sorgen und mich in fast allen Bereichen selbst annehmen.

    Alles Liebe
    Svenja

    • Liebe Svenja,

      ich weiß genau, was du meinst, denn mir ging es da sehr ähnlich. Ich denke vor allem, dass Intuition hier ein suoer wichtiges Stichwort ist, denn sie zeigt einem stets, wo es individuell in Richtung Selbstliebe lang geht.

      Liebe Grüße,
      Franzi

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